Brause vor den Toren Leipzigs

Hurra, am gestrigen Tage öffnete sich die lärmende, blinkende und bisweilen dezent überfüllte GC dem jung- als junggebliebenen Menschenfluss;
leider war bereits im Vorfelde verkündet worden das Nintendos Wii lediglich für "Fachbesucher" [Businesshall] betastbar - ebenso zierte sich Sonys neue Machina, die scheinbar noch nicht einmal in den Status Massenproduktion abgerutscht ist ...

Der Nintendo Stand [dem man auch prospektiv nur blauäugig ohne Ohrenschützer naht] konzentrierte sich primär auf das Handheldgeschäft, konnte hier aber mit Impressionen aus Star Fox Command und Zelda Phantom Hourglas durchaus für tränende Glasaugen sorgen;
darüber gab es noch fleischgeworden Mario und Luigi zu bestaunen als den bekannten als beliebten Überwurf nach Evalution genannter Freuden zu erhaschen ...

Ziemlich schön - wer sich Rockstars Tischtennis aktiv stellte wurde um ein Exemplar Winfried Forsters wunderbarem, zweiten, Gameplans : "Joysticks: Eine illustrierte Geschichte der Game-Controller 1972 - 2004" beschenkt ... das weckt nicht nur längst überwunden geglaubte Gelüste sondern spricht auch von einer heiteren Generosität - obgleich die Parallelen zu benanntem Tischttennis nicht sofort ins Auge fliegen [ein spezielles Tischtenniseingabegerät scheint selbst Herrn Forster noch nicht unter die aufmerksamen Sammlerhände geraten zu sein] - hier also Skeletors Tipp des Tages - diese Publikation hat es in sich, jawohl.
Freunde der Videospielgeschichte seien dringlichst gebeten sich in der ersten Publikation zu baden, einzig das beschrieben Aufbegehren [Skeletor träumt nach wie vor einem kleinen Neo Geo] des Seelenkörpers mag als Nebenwirkung beklagt werden.

Also ... kein Wii, lediglich PS3 Videocollagen, Lärm, Individuen die unter Hilfe der eigenartigen [Business] Tretroller zu vorzeitiger Invalidenrente [vorher Versichern !] verhelfen - das solls gewesen sein?

Nein, Nein ... so konnte Skeletor endlich dem lang ersehnten Viva Pinata staunend gegenübertreten - einzig die Art der Demonstration hieß hier Wunder :
beginnt die Demo zur Stunde Null - will sagen kaum ein Besucher hatte wohl Zeit als Muße erst den ganzen Garten mit Grassaat zu überziehen bevor sich mehr als nur ein heiter Wurm zeigt ...
[vielleicht wäre eine etwas "ausformuliertere" Infrastruktur etwas sinniger gewesen ?]

Die Familien-Halle ist Insel im gut besuchten Treiben, neben Lernsoftware erfreut sich der ruhe suchende Organbehälter an Dingen gleich Tierarztpraxis und Ferien auf dem Reiterhof,
ein wichtiges Schlagwort war natürlich die Medienkompetenz - erfreulichster Stand dieser Halle war die Präsenz der Bundeszentrale für politische Bildung - die sich aus angenommen Publikationsmangel um Themen gleich Globalisierung, Israel und, und, und mühte ...

Nett, obgleich offensichtlich Anschlag auf Gebiss und Änderungsschneider war eine übereifrige Werbeaktion eines Brauseproduzenten, dessen lebhaften Bemühens Niemanden verdursten zu lassen man sich nur recht schwer entziehen konnte ...

Skeletor fühlt sich etwas gealtert,
oder
es war wirklich eine etwas schwächere Branchenpräsentation,
Virtua Fighter 5 lachte lediglich als Video [das man so wohl auch schon länger im Netz finden kann], Final Fantasy XI wurde noch immer fröhlich als Novität beworben [Hallo - vielleicht doch schon etwas länger auf dem Markt ?] und so weiter, und so fort ...
im übrigen geht der Eventcharakter des Ganzen langsam ein wenig an die alternde Substanz,
sich plötzlich in einer wild jubilierenden Menschenmasse eingekesselt zu sehen und unaufgefordert ein Schlüsselbändchen im Augapfel vorzufinden hat einen, nun, eigenwilligen Reiz. Besonders das taktieren um den Launch von Nintendos / Sonys neuen Budgetentzugsmaschinen mag dieser Mangel echter Novität anzulasten sein,
so schien sich auch Microsoft ein wenig zurückzuhalten das Softwaregegengewicht zu diesen, nahenden Ereignissen einfach soo zu verpulvern, schade, schade ...

Eine kuriose Ausstellung zum Thema Pong, die sowohl Historie als künstlerische Flektion nahbar machte mag ebenfalls ans Herz geschoben werden.

Schönste Begleiterscheinung hieß wohl die helle Nähe zu einigen Lieben aus der Heimat, die wir leider gleich für die nächsten Stunden verloren ...

Nein, Nein ... viel Vergnügen Allen die dem Ruf dieser Veranstaltung noch folgen mögen,
wahrhaftige Neuheiten mögen aber leider mit der Lupe gesucht werden ...